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Tag 7: Firma Kao, Kimonos und Skytree

Am siebten Tag des Austauschprogramms teilen wir uns für den Vormittag wieder in zwei Gruppen auf. Während die eine Gruppe mit dem Thema „Worklifebalance und Karriereplanung“ die Firma Kao besucht, bekommt die zweite Gruppe einen Einblick in die japanische Handwerkskunst.


Gruppe A: Kao

Mitten in Tokyo City zur Rush Hour kommen wir bei einer weiteren Firma unseres Programmes an: Kao ist ein großer Konzern, der Beautyprodukte, Hygieneartikel, Chemieartikel und vieles mehr herstellt. Begrüßt werden wir von netten Mitarbeitern und einem lächelnden, zunehmenden Mond, dem Emblem von Kao.

Das hauseigene Museum am Standort Tokyo über die Geschichte der Körperhygiene - also die Memoiren des guten, alten Stückes Seife - nutzt Kao als Einführung in die eigenen Firmenhistorie.

Schnell sehen wir uns bekannte Produkte wie John Frieda, Bioré, Goldwell, etc. und waren ganz aus dem Häuschen. Wie - das ist von Kao? Einer japanischen Firma? Wow! Un wir dürfen hier sein, bei einem Weltkonzern.

Sehr erstaunt sind wir über die überdurchschnittlichen Bemühungen des Arbeitgebers, um attraktiv für die Angestellten zu bleiben: Es gibt ein HealthCare-Programm, das die Schritte zählt. Für viele Schritte bekommt man ein HealthCare-Goodie. Weiterhin außergewöhnlich ist der firmeninterne Kindergarten, damit die Arbeiter sich keine Sorgen um die Betreuung ihrer lieben Kleinen machen müssen, während sie ihrem Beruf nachgehen.


Gruppe B: Kimonofärberei und Wandschirm-Manufaktur

Um 7:30 Uhr machen wir uns mit dem Bus auf den Weg zu Kataoka Byobu Ten, einer Werkstatt für traditionelle japanische Wandschirme. Dort empfangen uns der Inhaber und sein Sohn herzlich. Zu Beginn erzählen sie uns allgemein etwas zur Herstellung von Byobus, zur Geschichte der Firma und zur Entwicklung des Stadtteils Sumydas.


Dann unterhalten wir uns über das Thema Tradierung. So erfahren wir, dass alte japanische Motive beliebt für die Gestaltung der Wandschirme sind. Dadurch  wird die alte japanische Kunst wieder modern und bleibt erhalten. Auch die Weitergabe von Wissen und die Begeisterung der jungen Generation liegt dem Firmeninhaber sehr am Herzen. Seine Firma bietet daher in regelmäßigen Abständen Seminare, Führungen und Weiterbildungen an.



Im Anschluss fahren wir dann mit dem Bus zur Daimatsu-Sen Kimonofärbewerkstatt. Dies ist ein Handwerksbetrieb in Downtown-Tokyo, der auf traditionelle Art und Weise Kimonostoffe färbt und verkauft. Seit neustem werden in der Färbewerkstatt auch Tücher, Ledertaschen und Hemden gefärbt. Der Besitzer der Werkstatt empfängt uns mit seinem Sohn und seiner Frau herzlich. Zunächst erfahren wir in einem Film etwas über die Firmengeschichte und über die Färbung von Kimonos: Bei der Werkstatt handelt es sich um einen Familienbetrieb in zweiter Generation, der 1934 gegründet wurde und nun einer von 15 aktiven Betrieben zur Kimonofärbung in ganz Tokyo ist. Mit neun Mitarbeitern ist die Werkstatt eine der größten Betriebe zur Kimonoherstellung in ganz Tokyo.

Der Erhalt der Traditionen geht in der Werkstatt so weit, dass die Schablonen zur Färbung noch per Hand hergestellt werden. Auch der Färbevorgang und die verwendeten Werkzeuge sind noch von der alten Schule. So wird zunächst per Hand ein Negativbild aus mit Ruß versetztem Kleber auf den Stoff aufgetragen. Nach dem Trocknen des Klebers wird der Stoff mit der eigentlichen Farbe bestrichen. Im letzten Schritt wird dann in einem Hochdruckdampfkessel die Farbe in den Stoff „eingebrannt“, der Kleber wird danach ausgewaschen und es bleibt das eigentliche Muster.


Aber auch die Moderne hat im Betreib Einzug gehalten. So haben die Mitarbeiter bereits mehr als 10.000 traditionelle und moderne Schablonen digitalisiert, um sie für die Nachwelt zu erhalten. Außerdem sollen verschiedene Maßnahmen die Arbeit erleichtern und ergonomischer gestalten.


Nachmittag: Railway und Tokyo Skytree


TOBU Railway und Besuch des Tokyo Skytree: Am Nachmittag des 20.11.2018 geht es hoch hinaus. Zunächst wird in einem interessanten Vortrag über die TOBU Railway die Arbeit des Bahnunternehmens vorgestellt. Besonderer Schwerpunkt dabei ist das Thema Work-Life-Balance und die Karrieremöglichkeiten in diesem Unternehmen. Sehr erfrischend ist die Möglichkeit anschließend Fragen zu stellen und somit direkten Einblick in die Denkweise und Organisation der Mitarbeiter zu erhalten.

Mister Skytree

Darauf folgt der Thementeil "Tokyo Skytree". In einem kurzen Video über den Skytree wird der Wunsch, den Skytree selbst zu erklimmen, auch im letzten Teilnehmer des Programms geweckt. Auch hierzu gibt es eine Präsentation zur Baugeschichte sowie den technischen Daten des Skytree. Auch trotz mittlerweile merkbarem Schlafmangel und Überfluss der Eindrücke, zieht der Vortrag die deutsche Delegation durch seinen Informationsgehalt in den Bann. Doch dann geht es endlich los. Wir fühlen uns wie VIPs als wir an der Schlange der Wartenden vorbeigehen in Richtung des schnellsten Aufzugs der Welt, um den höchsten Sendemast der Welt zu entdecken. Oben angekommen ist Tokyo gerade in das schönste Abendrot gehüllt. Der Ausblick ist überwältigend.

Ausblick vom Skytree auf die Skyline und den Tokyo Tower

Nach unzähligen geschossenen Fotos nehmen wir uns Zeit, um das Panorama einfach nur zu genießen. Als die Sonne vollständig untergegangen ist, geht ein Tag zu Ende, der allen lange in Erinnerung bleiben wird.




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